New York - Die von Frankreich geführte EU-Eingreiftruppe
in Kongo hat nach Ansicht des Weltsicherheitsrates geholfen, eine
humanitäre Katastrophe in der Stadt Bunia im Nordosten des Landes zu
verhindern. Die Truppen seien hilfreich bei der Stabilisierung der
Situation gewesen, hieß es in einer Erklärung des UNO-Gremiums vom
Mittwochabend (Ortszeit). Gleichwohl ist der Sicherheitsrat besorgt
über anhaltende Kämpfe im Osten, besonders in der Provinz Ituri. Nach ihrem dreimonatigen Einsatz übernahm am 1. September eine
UNO-Friedenstruppe die Kontrolle über Bunia von der französische
geführten EU-Mission. In der Stadt waren vor der Stationierung bei
Zusammenstößen von Stammesmilizen der Hema und Lendu mehr als 500
Menschen getötet worden waren.
UNO-Friedenstruppen
Die derzeit knapp 2.500 UNO-Soldaten suchen zur Verhinderung
weiterer Kämpfe verstärkt nach Waffen, wie Vertreter der Vereinten
Nationen am Mittwoch mitteilten. UNO-Generalsekretär Kofi Annan rief
alle Beteiligten des Konflikts und sowie Kongos Nachbarländer zur
Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen auf.
Während sich die Lage in Bunia nach dem Eintreffen der Franzosen
Anfang Juni beruhigte, hielten die blutigen Kämpfe zwischen Hema und
Lendu in weiten Teilen der Provinz Ituri jedoch an. Zuletzt sollen
bei einem Angriff von Lendu-Kämpfern auf die Stadt Fataki mindestens
200 Hema ermordet und 137 verschleppt worden sein.
Die Friedenssoldaten waren zunächst vor allem für die Sicherung
des Flughafens und die Sicherheit der Mitarbeiter von
Hilfsorganisation stationiert worden. In den kommenden Wochen soll
die UNO-Truppe Verstärkung aus Bangladesch, Pakistan und Nepal
erhalten und schließlich auf eine Stärke von 4.800 Mann anwachsen. (APA)