"Manche Menschen sind für Herz-Kreislauf-Leiden anfälliger als andere - das liegt in deren genetischer Konstitution. Doch das dürfte kein unveränderbares Schicksal sein. Lebensstil-Faktoren wie Übergewicht und Rauchen können die Folgen gewisser genetischer Veranlagungen modifizieren", heißt es in der Zusammenfassung der Arbeit.
Analyse
Die niederländischen Experten hatten bei 35.000 Niederländern, die in den Jahren 1987 bis 1991 an einer landesweiten Analyse der Herz-Kreislauf-Risken teilgenommen hatten, nach Varianten des Enzyms LPL (Lipoprotein-Lipase) gesucht. Es ist am Fettstoffwechsel beteiligt und ein Co-Faktor für die mehr oder weniger gute Zusammensetzung der Blutfette (Cholesterin etc.).
Dabei stellte sich heraus, dass diejenigen Menschen, welche genetisch die LPL-Variante 447X aufwiesen, grundsätzlich bessere und vor Herz-Kreislauf-Krankheiten schützende Werte an "gutem" HDL-Cholesterin und an Triglyceriden hatten. Damit hatten sie auch ein um 20 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Menschen ohne diese vererbte LPL-Variante.
Erhöhte Gefährdung durch Rauchen und Übergewicht
Die Wissenschafter: "Diese günstigen Effekte wurden aber nur bei Nichtrauchern gesehen." - Das Rauchen macht die Wirkung offenbar zunichte. Auf der anderen Seite war die LPL-Variante 291S bei 4,3 Prozent der Probanden vorhanden. Männer damit hatten schlechtere Blutfettwerte und das dreifache Risiko für eine Herz-Kreislauferkrankung. Mit Rauchen und Übergewicht erhöhte sich die Gefährdung noch zusätzlich, so die Wissenschafter.