"Ohne verstärkte Kooperationen gibt es keine werthaltigen Mobilfunkgeschäfte", erklärte am Montag, die Handyexpertin der Österreich-Tochter des US-Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC), Karoline Simonitsch, vor Journalisten. Dabei gehe es bei den Kooperationen in erster Linie um die Zusammenarbeit ergänzender Sparten, beispielsweise von Mobilfunkanbietern mit Spieleherstellern.

Kein Mehrwert spürbar?

Der Wechsel von GSM zu UMTS werde jedenfalls laut Simonitsch "ohne Zusammenarbeit nicht gehen". Am weitesten bei den Kooperationen seien die asiatischen Anbieter, während es in Österreich hier noch ein großes Potenzial gäbe. Als Grund für das bisher geringe Kundeninteresse an UMTS vermutet Simonitsch, dass "die Kunden den Mehrwert noch nicht spüren". Es liege an den Netzbetreibern, ihnen die Möglichkeiten der nächsten Mobilfunkgeneration aufzuzeigen. Wobei die PwC-Telekomexpertin in den von den UMTS-Anbietern hochgepriesenen "Location Based Services" (LBS, standortbezogenen Infodienste wie beispielsweise "wo gibt es in meiner Nähe die günstigste Pizza") nur als Nischenmarkt sieht. Die in den Hype-Zeiten der Telekomsparte vielzitierte "Killerapplikation" von UMTS sieht Simonitsch nicht, vielmehr gehe es darum, auf die unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse der Konsumenten einzugehen.

"Einen Hotspot einrichten alleine reicht nicht"

Ein bei weitem größeres Potenzial als bei den Endvberbrauchern habe UMTS im Geschäftskundenbereich, als Beispiel nennt Simonitsch den Bereich Facility-Management (Gebäude-Verwaltung). Dass sich in diesen Bereich auch sehr gut drahtlose lokale Netzwerke (WLan) einsetzen lassen, sei kein Widerspruch zu UMTS, sondern eine Ergänzung. Wer allerdings WLan nur als mobile Zugangstechnik ohne Zusatzdienste anbietet, wird laut Simonitsch damit nicht erfolgreich sein. "Einen Hotspot einrichten alleine reicht nicht", so ihre Einschätzung. (APA)