Washington - Negative Gefühle schwächen die Immunabwehr - diese bekannte These haben US-Forscher mit einer neuen Studie untermauert. Demnach entwickelten Studienteilnehmer mit besonders negativen Emotionen weniger Antikörper nach einer Grippe-Impfung als Probanden mit weniger schlechten Gefühlen. Die Forscher von der Universität von Wisconsin in Madison berichten über die Studie mit 52 Teilnehmern im US-Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences".

Für die Studie schrieben die Probanden fünf Minuten lang den besten oder schlimmsten Moment ihres Lebens auf. Dabei wurden ihre Hirnströme sowie Reaktionen des Körpers auf ihre Gefühle gemessen. Danach bekamen die Studienteilnehmer eine Grippe-Impfung. Im Abstand von zwei, vier und 26 Wochen wurde die Zahl der Antikörper gemessen. Die Teilnehmer, die bei der Erinnerung an das schlimmste Ereignis die intensivsten Gefühle zeigten, entwickelten weniger Antikörper, zeigten also eine geringere Immunantwort.

Darüber hinaus sei bei den Probanden mit den negativen Gefühlen vor allem ein Teil der rechten Seite des Gehirns (rechter präfrontaler Cortex) aktiv gewesen. Dieser werde auch mit Depressionen in Verbindung gebracht, schreibt das Fachjournal. Im Gegensatz dazu war bei Studienteilnehmern mit positiven Erinnerungen und Gefühlen vor allem der linke präfrontale Cortex aktiv. (APA/dpa)