Skopje - Nach einer Serie von Anschlägen und einer Geiselnahme albanischer Extremisten wachsen im Norden Mazedoniens die Spannungen. Internationale Beobachter und Dorfbewohner berichteten, mehr als 1.000 AlbanerInnen seien aus mehreren Dörfern geflüchtet, weil Sicherheitskräfte diese auf der Suche nach militanten Untergrundkämpfern umstellt hätten. Am Dienstagnachmittag sollte eine Frist ablaufen, die die selbst ernannte extremistische "Albanische Nationalarmee" (AKSh) der Polizei zum Abzug aus dem Gebiet der Ortschaften gegeben hatte.

Die Sicherheitskräfte haben nach mazedonischen Angaben Kontrollpunkte um die von Albanern bewohnten Ortschaften Vaksince und Lojane errichtet. Die Polizei hat erklärt, dort hielten sich etwa 20 albanische Extremisten verschanzt. Bis Montagabend hatten etwa 1.200 der rund 2.000 BewohnerInnen die Dörfer verlassen. "Sie fliehen, weil sie Zusammenstöße zwischen den Sicherheitskräften und bewaffneten, albanischen Extremisten befürchten", sagte Izabelle Deruit, Sprecherin der OSZE-Mission in Mazedonien.

Grünes Licht für Großeinsatz

Der mazedonische Nationale Sicherheitsrat hatte der Polizei am Montag Grünes Licht für einen Großeinsatz gegeben. Die Eskalation folgt auf Sprengstoffanschläge und eine Geiselnahme. Albaner hatten zwei Polizisten in ihre Gewalt gebracht, um zwei wegen eines Bombenanschlags in Haft sitzende Albaner freizupressen. Die Beamten wurden befreit. Auch nachdem die albanische Rebellenbewegung in Mazedonien an der Regierung beteiligt ist, setzen extremistische Flügel weiter auf Gewalt. Sie lehnen die Regierung in Skopje ab und fordern die Vereinigung aller albanisch besiedelten Gebiete auf dem Balkan. (APA/dpa)