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Foto: apa/afp/shaver
Salzburg - Wer würde nicht gerne im Schlaf lernen? Das Schlaflabor der Universität Salzburg beschäftigt sich nun mit dieser Frage näher. Tests an Ratten haben nämlich gezeigt, dass sich bei ihren Nervenzellen im Schlaf dasselbe Aktivitätsmuster beobachten lässt wie während eines Labyrinthlaufs am Tag davor. Die Tiere durchleben also im Schlaf die Erfahrungen nochmals, sozusagen als "Replay". Und ähnlich dürfte es beim Menschen sein.

Lernen im Schlaf

Dem Schlaf kommt offensichtlich neben dem Erholungswert auch eine Funktion im Lernprozess zu. Gelerntes wird am nächsten Morgen oft sogar besser wiedergegeben als unmittelbar nach dem Lernen.

Ein vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanziertes Projekt untersucht jetzt dieses "Lernen im Schlaf". Das Institut für Psychologie der Universität Salzburg unter der Leitung von Univ.-Prof. Wolfgang Klimesch arbeitet mit den Wiener Universitätskliniken für Neurologie (Univ.-Prof. Zeitlhofer) und Psychiatrie (Univ.-Prof. Saletu) zusammen.

Kodierung und Speicherung bei Schlafenden

Mit einem hochmodernen Neuroscan-Bioverstärker soll dabei registriert werden, wie bei schlafenden Testpersonen gelernte Informationen im Gehirn kodiert und gespeichert werden. Dabei werden 23 EEG-Kanäle, fünf Augenkanäle, die Muskelaktivität von Bein und Kinn, EKG, Atmung und Sauerstoffsättigung im Blut gemessen und aufgezeichnet. "Zusätzlich erfassen wir auch Schlafgewohnheiten, Tagesrhythmus und Befindlichkeit der Versuchspersonen", erklärte Forschungsassistent Manuel Schabus in einer Aussendung der Universität Salzburg.

Die Interpretation der Messergebnisse soll Schlüsse ermöglichen, welche Rolle die unterschiedlichen Schlafphasen für die Gedächtnisfunktion spielen. Nach dem Lernen zeigt nämlich auch das menschliche Gehirn eine dem "Replay" der Ratten ähnliche Aktivität. (APA)