Um in den WTO-Verhandlungen voran zu kommen, sei aber für eine bestimmte Anzahl von Themen eine Mindestübereinstimmung zwischen der EU und den USA eine notwendige Bedingung, rechtfertigte Lamy die Absprachen mit den USA. Ausreichend für den Erfolg der Handelsrunde sei dies allerdings nicht.
Lamy erklärt Unterschiede
Die durchschnittliche Betriebsgröße eines EU-Bauernhofs liege bei 20 Hektar gegenüber 200 Hektar in den USA, erläuterte der Chef der Brüsseler Delegation mit Blick auf die Verhandlungen unter dem Dach der Welthandelsorganisation WTO. Die US-Landwirtschaft exportiere vor allem unverarbeitete Grundstoffe, die Europäer dagegen hauptsächlich veredelte Produkte. Deshalb konzentriere sich die EU-Verhandlungsstrategie auch auf diese Produkte, die der EU im Agrarhandel mit den USA einen Überschuss einbrächten.
Lamy verteidigt unterschiedliche Behandlung von Nicht-Industrieländern
Lamy verteidigte den mit Washington vereinbarten Vorschlag, Agrarexporte aus Entwicklungs- und Schwellenländern zu Gunsten der ärmsten Staaten unterschiedlich zu behandeln. Der Umstand, dass die EU beispielsweise Zucker für 600 Euro je Tonne produziere, Entwicklungsländer dagegen für 250 Euro, sei zwar untragbar. Eine völlige Liberalisierung des Welthandels mit Zucker würde aber dennoch keine Lösung darstellen.