Wien - Die Republik Österreich bleibt zumindest weitere drei Jahre Teileigentümerin der Voestalpine. Im Zuge der eingeleiteten Totalprivatisierung der Voest werden nämlich nicht alle 34,7 Prozent der Staatsholding ÖIAG an der Börse platziert. Auf zehn bis 15 Prozent der Voest-Aktien wird die ÖIAG eine Umtauschanleihe auflegen. Dies erklärte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel nach dem Ministerrat. Er bestätigte damit frühere Berichte des STANDARD.

Die verbleibenden 20 bis 25 Prozent der ÖIAG-Anteile an der Voest werden über die Wiener Börse verkauft. Unter anderem soll die Mitarbeiterbeteiligung von derzeit 6,5 auf zehn Prozent aufgestockt werden. Bei den restlichen Anteilen hofft die Regierung auf eine möglichst starke Beteiligung von heimischen Finanzinvestoren, die derzeit mitsamt den Mitarbeitern und Privatanlegern bereits auf 36 Prozent der Anteile kommen.

RZB will keine Aktien

Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Schüssel erwarten sich daher, dass nach dem Voest-Börsengang die Aktienmehrheit in österreichischer Hand sein wird. Als erster Finanzinvestor, der keine Voest-Aktien kaufen will, hat sich nun allerdings die Raiffeisen Zentralbank geoutet.

Nicht ausgeschlossen ist, dass die ÖIAG in der entscheidenden Aufsichtsratssitzung am 5. September nur ein erstes, kleines Paket der Voest zum Verkauf freigibt. Vizekanzler Herbert Haupt erwartet sich ein "behutsames Vorgehen" der ÖIAG. (DER STANDARD Printausgabe, 3.9.2003, miba)