Klagenfurt - Zu den Geschädigten der Hochwasserkatastrophe in Vorderberg im Gailtal zählt auch der Kärntner Künstler Cornelius Kolig. "Ich habe praktisch mein ganzes zeichnerisches Lebenswerk verloren", so Kolig am Dienstag. "3000 Zeichnungen, die in Kürze in drei Bildbänden erscheinen hätten sollen, wurden zerstört." Kolig lebt in Vorderberg in seinem Elternhaus. Dort wurde zuerst die rund 120 Quadratmeter große Halle, in der Kunstwerke, TV-Geräte, Monitore usw. gelagert waren, überflutet. Dann wälzten sich die Wasser- und Schlammmassen in Richtung Wohnhaus. Eineinhalb Meter hoch sei das Wasser im Erdgeschoß des Hauses gestanden.

Den Schaden vermag der Künstler nicht zu beziffern. Er verweist darauf, dass eine DIN-A4-Zeichnung 1250 Euro kostet. 3000 aber wurden zerstört. Kolig: "Der ideelle Schaden ist ohnehin nicht zu ersetzen."

Mittlerweile ist Kolig darangegangen, diese Zeichnungen aus dem Schlamm zu bergen. Im Morast befinden sich auch rund 200 Festplatten, auf denen Zeichnungen und Texte gespeichert sind.

Zerstört wurden auch weitere Bilder und Kunstwerke des aufgrund seiner umstrittenen Skulptur im Klagenfurter Landhaus vor einigen Jahren in die Schlagzeilen geratenen Künstlers sowie Werke seines Großvaters Anton Kolig (dessen Fresken im Landhaus von den Nazis abgeschlagen worden waren).

Der Katastrophe zum Opfer fiel auch Cornelius Koligs "Paradies". Auf rund 6000 Quadratmetern hat der einstige Schüler von Weiler und Boeckl ein Winkelwerk von Höfen, Türmen und Nischen errichtet, in dem die Natur mit der eigenwilligen Architektur und den Objekten Koligs ein Gesamtkunstwerk ergibt. Jetzt ist das Ganze ein Trümmerhaufen. (APA)