Sofia - Zwei Tage nach der Besetzung von zwei Dörfern im Norden Mazedoniens durch albanische Freischärler hat deren Anführer Avdil Jakupi mit einem Krieg gedroht. Mazedonien könne gar kein Staat sein, weil Regierungschef Branko Crvenkovski in den Mord am serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic verwickelt und "ein Krimineller" sei, sagte Jakupi am Donnerstag dem bulgarischen Fernsehsender bTV. "Deshalb lehnen wir uns auf und werden einen Krieg beginnen."

Mazedonien müsse "ein Protektorat unter der Ägide Europas und der Vereinigten Staaten" werden, forderte der Rebellenführer, der sich als Befehlshaber der extremistischen Albanischen Nationalarmee (ANA) bezeichnet. Die Gruppe hatte sich in der Vergangenheit zu mehreren Anschlägen bekannt.

ANA-Kämpfer hielten den dritten Tag in Folge die beiden Ortschaften Vaksince und Lojane im Norden der Balkanrepublik besetzt. Freischärler mit Sturmgewehren und Granaten hielten in den Dörfern Stellung, während Polizisten sich außerhalb der Ortschaften postiert hatten. Die ANA tritt für ein "Großalbanien" ein, das neben Albanien das Kosovo und sämtliche albanisch besiedelten Gebiete Mazedoniens umfassen soll. (APA)