Mobilkom Austria Gruppe

Grafik: STANDARD
Der heimische Mobilfunkmarkt erreicht langsam, aber sicher seine Wachstumsgrenzen. Dennoch hat die Mobilkom-Gruppe im ersten Halbjahr kräftig Kunden gewonnen und verdient. Sie bleibt damit Cashcow der Telekom Austria

***

Wien - Die Mobilkom-Gruppe, Österreichs größtes Mobilfunkunternehmen und Cashcow der Telekom Austria (TA), brachte im ersten Halbjahr 2003 nicht nur fast die Hälfte des TA-Konzernumsatzes auf die Waage, sondern fettete auch den Konzerngewinn ordentlich auf. Detaillierte Zahlen zum Überschuss gibt die TA im Halbjahr nicht bekannt, da das TA-Festnetz traditionell - aufgrund der vielen Beamten - ein negatives Betriebsergebnis aufweist, muss die Mobilkom einen fetten Gewinn abgeliefert haben.

Insgesamt wies die TA-Gruppe im ersten Halbjahr einen um 31 Prozent gestiegenen konsolidierten Nettoüberschuss von 71,3 Millionen Euro aus. Das Ungleichgewicht zwischen Fest- und Mobilfunk dürfte auch noch eine Weile so bleiben. Konrad Sveceny, Chefanalyst der Erste Bank, erwartet den Turnaround im Festnetz nämlich erst 2004.

Mobiltel brächte weiteren Gewinn

Bekommt die Mobilkom im Rennen um die bulgarische Mobiltel den Zuschlag, käme ein weiterer Gewinnbringer in den Konzern. Denn Mobiltel hat im Vorjahr dem Vernehmen nach 144 Mio. Gewinn eingespielt. A1-Chef Boris Nemsic erwartet, dass er Ende September/Anfang Oktober ein verbindliches Angebot legen könnte. Interessiert ist Nemsic ausschließlich an der operativen Mehrheit, wie er in der Halbjahresbilanzpressekonferenz am Dienstag betonte. Noch sei die vertiefte Prüfung (Due Diligence) nicht abgeschlossen.

Die Zahlen der A1-Gruppe können sich sehen lassen (siehe Grafik): Der Umsatz stieg auf 973,2 Mio. Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) auf 367,2 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) ging aufgrund höherer Abschreibungen u.a. für die UMTS-Lizenz um 3,4 Prozent auf 208,6 Mio. Euro zurück. Die Ebit-Marge des Österreich-Geschäfts (nur A1) verbesserte sich von üppigen 26,6 auf 23,1 Prozent.

Teuer kam das Anwerben neuer Kunden, es verschlang 34,1 Mio. Euro (28,6 im Halbjahr 2002). Die Kosten für die Kundenbindung stiegen von 17,7 auf 26 Mio. Euro. (DER STANDARD Printausgabe, 3.9.2003, ung)