Brachvögel - Bei dem mumifizierten Exemplar aus Kärnten sind die Proportionen ungewöhnlich, was auf Schrumpfungsprozesse im Gletscher hinweist.

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Klagenfurt - Wurde im Nationalpark Hohe Tauern eine Sensation entdeckt? Der Gletscher hat als bisher verborgenen Schatz eine Vogelmumie frei gegeben. Erste Untersuchungen schließen nicht aus, dass es sich um einen sehr alten Brachvogel handeln dürfte.

Am Kleinelendkees im Nationalparkgebiet der Gemeinde Malta (Bezirk Spittal/Drau) wurde rund 2.600 Meter Seehöhe, nur drei bis vier Meter vom Gletscherrand entfernt, am 22. August ein toter, mittelgroßer Vogel mit auffällig langem gekrümmtem Schnabel gefunden. Der Vogel ist mumifiziert und besitzt nur mehr teilweise ein Federkleid. Der Fund wurde von Gerfried Gigler aus Seeboden der Nationalparkverwaltung Kärnten übergeben.

Brachvogel

Eine erste Untersuchung durch den Ornithologen Jakob Zmölnig hat ergeben, dass es sich bei der Vogelmumie um einen Brachvogel handeln dürfte. Allerdings sind die Proportionen des Vogels ungewöhnlich, was auf Schrumpfungsprozesse im Gletscher oder auf eine andere Art zurückzuführen wäre.

Weitere Untersuchungen sollen nun klären, um welche Art es sich tatsächlich handelt und wie lange sich der Vogel im Gletscher befunden hat. "Auch wenn man nicht davon ausgehen kann, dass es sich hier vom Alter her um einen zweiten 'Ötzi' (über 5.000 Jahre alt) handeln dürfte, so kann man schon jetzt auf die Untersuchungsergebnisse gespannt sein", meinte Günther Mussnig von der Nationalparkverwaltung. (APA)