Berlin/Kabul - Der legendäre Goldschatz von Tillya-Tepe sollte nach Auffassung des russischen Archäologen Viktor Sarianidi unter internationalen Schutz gestellt werden. Das fordert der Experte im Berliner "Tagesspiegel".

Der afghanische Präsident Hamid Karzai hatte am Freitag nach einer Inspektion der Tresorräume im Kabuler Präsidentenpalais offiziell bestätigt, dass der Goldschatz dort wieder entdeckt und in den Wirren der afghanischen Kriege aufbewahrt wurde. Der Schatz stammt aus dem 1. Jahrhundert und ist das bedeutendste Zeugnis für die Kultur mit griechischen, römischen, chinesischen und indischen Einflüssen. Sie herrschten in der Region zu jener Zeit vor.

Gefährdet

Sarianidi fungierte als Leiter der sowjetischen Expedition, die das so genannte baktrische Gold - rund 20 000 Einzelstücke, einige davon über ein Kilo schwer - im Winter 1978/79 in Nordafghanistan ausgegraben hatte. Die Funde stammen aus insgesamt sechs Königsgräbern. Sarianidi sagte, angesichts der fortdauernden Instabilität in Afghanistan sei der Schatz nach wie vor extrem gefährdet.

Die UNESCO müsse sich daher bei der afghanischen Regierung dafür verwenden, dass die Kollektion unter ihrer Schirmherrschaft und Kontrolle in einem Land ihrer Wahl von einem internationalen Experten-Team und mit afghanischer Beteiligung restauriert und anschließend ausgestellt wird. (APA/dpa)