Washington - Die Zahl der Amerikaner, die in Armut leben,
hat sich im vergangenen Jahr um weitere 1,4 Millionen auf 34,8
Millionen Menschen erhöht. Rund jeder achte Amerikaner (12,4 Prozent)
fällt damit inzwischen unter die Armutsgrenze, wie die
US-Zensusbehörde am Mittwoch mitteilte. Vor allem Kinder sind von der
um sich greifenden Armut im reichsten Land der Welt betroffen: Die
Behörden ermittelten 12,2 Millionen arme Kinder, das sind rund 17,2
Prozent aller Heranwachsenden.
Nach Ansicht des Sozialpolitikers Robert Greenstein ist der
neuerlich Anstieg der Armut auf die zunehmende Arbeitslosigkeit, eine
unzureichende Arbeitslosenversicherung und dem Versagen der
US-Regierung zurückzuführen, Familien mit niedrigem Einkommen
steuerlich stärker zu entlasten.
Das Durchschnittseinkommen stieg nach Angaben der Zensusbehörde
2002 um 51 Dollar auf 43.057 Dollar (39.690 Euro). Im Jahr zuvor
hatte es wegen der Rezession sogar einen leichten Rückgang des
Durchschnittseinkommens gegeben.
Die US-Statistiker haben verschiedene Kriterien für das Rutschen
unter die Armutsgrenze aufgestellt. So gilt ein Lediger unter 65
Jahren als arm, wenn sein Einkommen unter 9.359 Dollar liegt. Für ein
Drei-Personen-Haushalt mit einem Kind lag der Wert bei 14.480 Dollar. (APA/AP)