Denpasar - In der Prozessserie um die Bombenanschläge
von Bali hat die indonesische Staatsanwaltschaft erstmals eine lange
Haft statt der Todesstrafe gegen einen Hauptverdächtigen beantragt.
Ali Imron sei schuldig, an dem Attentat beteiligt gewesen zu sein und
verdiene deshalb eine 20-jährige Gefängnisstrafe, sagte Chefankläger
I Gusti Putu Sulaba am Mittwoch vor einem Gericht in Balis Hauptstadt
Denpasar. Imron hatte zugegeben, beim Bau der Bomben geholfen zu
haben, durch die im Oktober 2002 mehr als 200 Menschen starben.
In den Prozessen gegen drei andere Hauptverdächtige - Amrozi bin
Nurhasyim, Ali Ghufron und Imam Samudra - hatte die
Staatsanwaltschaft jeweils die Todesstrafe verlagt. Im Falle Amrozis
war Anfang August ein Gericht auf Bali dem Antrag der Anklage
gefolgt. Das Urteil gegen Imam Samudra wird für den 10. September
erwartet.
Die indonesischen Behörden sehen die radikal-islamische Gruppe
Jemaah Islamiyah (JI) hinter den Anschlägen auf zwei gut besuchte
Nachtclubs der Ferieninsel waren. Der mutmaßliche Anführer der JI,
der radikale Prediger Abu Baka Ba'syir, war am Dienstag wegen
Beteiligung am Hochverrat von einem Gericht in Jakarta zu vier Jahren
Haft verurteilt worden. (APA/dpa)