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Verbesserte Vorhersagen sollen zu einem verbesserten Risikomanagement führen

Foto: APA/ Anatoly Maltsev

Davos - Murenabgänge wie sie erst Ende August in Norditalien passiert sind, verursachen extreme Schäden für die Volkswirtschaft. Alleine in der Provinz Udine betragen die Schäden zwischen 500 Mio. und einer Mrd. Euro.

Bei den schweren Unwettern kamen zwei Personen ums Leben und zahlreiche Verkehrswege wurden vollständig zerstört. Vom 10. bis 12. September treffen einander mehr als 200 Wissenschafter und Ingenieure, die sich mit Muren und Schutz vor Murgängen beschäftigen, in Davos beim Kongress "Debris-Flow Hazards Mitigation: Mechanics, Prediction, and Assessment".

Murgänge sind Gemische aus Wasser, Geröll und Schlamm. Sie richten in den Alpen wie auch weltweit immer wieder großen Schaden an. Ziel der Konferenz, die vom Forschungsbereich Naturgefahren der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL organisiert wird, ist ein intensiver Austausch zwischen Forschern und Praktikern.

Die Erkenntnisse über Entstehung, Fließverhalten und Häufigkeit von Murgängen sollen zu einer verbesserten Vorhersage und zu einem verbesserten Risikomanagement führen. Konkret heißt das beispielsweise, dass von Murgängen dazu beitragen sollen, die Gefahrenzonenplanung zuverlässiger durchzuführen. Andere Forschende versuchen zu ergründen, unter welchen Umständen Muren entstehen, wie man zuverlässig vor ihnen warnen oder sie bremsen kann.

Oft wird diskutiert, ob Murgänge in den letzten Jahren häufiger geworden sind und ob ein Zusammenhang mit der Klimaerwärmung besteht. Die Frage stellt sich vor allem deshalb, weil sowohl starke Regenfälle wie auch auftauender Permafrost bei der Entstehung von Muren eine Rolle spielen können. Beide Phänomene werden mit der Klimaerwärmung in Zusammenhang gebracht. Allerdings ist auch zu berücksichtigen, dass gefährdete Gebiete vermehrt genutzt werden. Das führt in weiterer Folge auch dazu, dass Muren einen größeren Schaden anrichten als in vergangenen Zeiten. (pte)