Wien - "Sehr unaufgeregt" hat die Verstaatlichtenholding ÖIAG den Brief von FPÖ-Chef Herbert Haupt und Justizminister Dieter Böhmdorfer (F) in Sachen Voestalpine-Privatisierung zur Kenntnis genommen. Man betrachtet sich aber offenbar nicht als den richtigen Adressaten. Denn, so betonte ÖIAG-Sprecherin Viktoria Kickinger am Mittwoch auf Anfrage der APA: Zuständig seien nur die Hauptversammlung und Eigentümervertreter Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Und diese hätten den Auftrag für eine völlige Privatisierung bzw. die Erarbeitung eines Konzeptes dazu gegeben.

Das Schreiben solle - wenn Zeit dafür sei - nun an die "zuständigen Stellen" weitergeleitet werden, so die Sprecherin. Diese befänden sich vermutlich in der Himmelpfortgasse, dem Finanzministerium also: "Wir werden einmal schauen, wer dafür zuständig ist." Vordringlich sei in der ÖIAG derzeit die Arbeit am Privatisierungskonzept, das am Freitag dem Aufsichtsrat vorgelegt werden soll.

Zur FPÖ-Meinung, dass 25 Prozent plus eine Aktie der Voestalpine in den Händen der ÖIAG bleiben müssten, meinte die Sprecherin: "Das kommentieren wir gar nicht, weil das steht auch nicht zur Diskussion." Dass der Haupt-Brief in der ÖIAG daher nicht wirklich ernst genommen werde, wies Kickinger aber zurück: "Das nehmen wir sehr ernst. Aber eine politische Partei ist nicht unsere Hauptversammlung. Und nur nach dem, was uns die Hauptversammlung aufträgt, können wir handeln." (APA)