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Herbert Haupt testete - bevor er beim Sommergespräch loslegte - die ORF-Kamera auf ihre Klar- und Deutlichkeit.
Ehrlich im Sinne von: authentisch. "Es gibt zwei Typen von Sympathieträgern: die Identifikationsfiguren und jene, mit denen man sich zwar nicht identifiziert, die sich aber zumindest bemühen. Jemandem wie Haupt will man nichts tun, daher rührt auch die öffentliche Schonung", sagt Lackner.
In der Interviewsituation habe Haupt dennoch wie ein Prüfling gewirkt, nicht nur wegen der mangelnden Sprachmodulation: "Ein Interview ist aber kein Prüfungsgespräch, das "Abspulen von Daten, Fakten und Zahlen wirkt zwar bemüht, aber nicht emotional engagiert."
Haupt habe zwar einige seiner Fehler behoben (die Füller-Phrase "in aller Deutlichkeit" ist seltener geworden), auf Fragen sei er aber nur scheinbar eingegangen: "Er ist gut trainiert darin, Stichworte aufzugreifen, er verpackt neue Begriffe computerartig in seine Rede, wodurch beim Zuseher und wiederholt auch beim Moderator der Eindruck entsteht, der Vizekanzler würde antworten", hat Lackner beobachtet, "er antwortet in Wirklichkeit aber nicht."