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Der Waldrapp gilt in Europa seit mehreren Hundert Jahren als ausgestorben, dennoch ist es gelungen, die Tiere im Almtal wieder heimisch zu machen
Der Waldrapp gilt in Europa seit mehreren Hundert Jahren als ausgestorben, dennoch ist es gelungen, die Tiere im Almtal wieder heimisch zu machen. Dazu müssen die Ibisvögel aber auch wieder lernen, selbstständig in ein Winterquartier zu fliegen.
Zugroute lernen
Also beschlossen die Experten, den Vögeln unter Begleitung von Leichtfliegern eine geeignete Zugroute vorzuzeigen. Doch gleich zu Beginn wurde die Euphorie gedämpft. Der eigentlich vom oberösterreichischen Scharnstein für den 17. August angesetzte Start musste zweimal abgebrochen werden, da die Vögel nur schwer für das Vorhaben zu begeistern waren.
"Die Tiere sahen keinen Anlass, die gewohnte Umgebung zu verlassen", erklärte der Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle, Kurt Kotrschal, in einem Telefonat, das er mit dem STANDARD aus einem der Leichtflugzeuge führte. Kotrschal begleitet seit 17. August die ungewöhnliche Reisegruppe ins Winterquartier.
Nach dem Fehlstart verfrachtete man die Vögel in einen Pkw
Nach dem Fehlstart verfrachtete man die Vögel in einen Pkw und transportierte sie ins nahe gelegene Windischgarsten. Dort glückte der Abflug am 20. August. Die Tiere reihten sich hinter den Fliegern ein, doch kurz vor Spital am Pyhrn drehten sie wieder um und flogen nach Hause.
"Wir haben die Waldrappe dann mit den Autos bis nach Rosegg in Kärnten transportiert", erzählt Kotrschal. Nur wenige Tage später folgten die Vögel den Fliegern erstaunlich zügig durch Kärnten bis zum Flughafen in Nötsch. Doch damit hatten sie auch schon wieder genug: "Danach haben wir die Strecke bis ins italienische Osoppo und weiter nach San Dona' di Piave wieder per Pkw durchgeführt", schildert Kotrschal.