Wien - Die Österreichische Ärztekammer urgiert die geplante Jahresabrechnung für Patienten. "Nur Transparenz schafft Vertrauen", die Kostenwahrheit müsse gefördert werden, sagt Vizepräsident Walter Dorner am Donnerstag. Nachdem gestern bekannt geworden ist, dass die soziale Krankenversicherung fast 1.850 Euro pro Jahr für jeden Patienten aufbringt, soll die im ASVG bereits vorgesehene Abrechnung der Kassen mit Auflistung der Versicherungsleistungen und der entsprechenden Kosten "ohne Verzögerung" eingeführt werden.

Damit würden die Patienten einen besseren Eindruck bekommen, was die Kassen jährlich für sie ausgeben, als durch anonyme Statistiken, glaubt Dorner. Insgesamt aber seien "einige öffentlich präsentierte Statistiken nicht sonderlich geeignet, für mehr Kostenwahrheit zu sorgen", meint der Kammer-Vize in einer Aussendung. Hinter den aktuell veröffentlichten so genannten Pro-Kopf-Ausgaben für Versicherungsleistungen seien nämlich oft nicht nur die Ausgaben für einen Patienten, sondern für einen Hauptversicherten, auch inklusive eventueller Mitversicherter enthalten.

Generell müsse die Kostenwahrheit im Gesundheitssystem mehr gefördert werden, als bisher. Jeder Patient sollte wissen, was sein Medikament kostet. (APA)