BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB Take Them On, On Your Own Virgin

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THE RAVEONETTES Chain Gang Of Love Sony

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PETE YORN Day I Forgot Sony

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BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB Take Them On, On Your Own ( Virgin ) Das nach der Motorrad-Gang aus Marlon Brandos The Wild One benannte US-Trio hat nach seinem bejubelten Debüt aus dem Vorjahr die englischen Wurzeln eines gitarren-feedbacklastigen Noise-Pop aus den 80er-Jahren (The Jesus & Mary Chain, Spacemen 3, My Bloody Valentine . . .) etwas zurückgeschraubt. Dafür hört man nun die abgespeckte und von verspielten Psychedelia-Einsprengseln weitgehend befreite "amerikanische" Form jener Musik, die den alten Traum der Weite und der endlosen Highways unter besonderer Berücksichtigung von Amphetaminen und bewusstseinsverändernden Drogen von den Byrds der späten Phase herauf zum zeitlos krachigen Nogoodnik-Rock deutet. Der kennzeichnete auch schon den alten Hit des BRMC: "Whatever Happened To My Rock'n'Roll". Weniger ist allerdings leider nicht immer mehr. Nichts gegen dieses Album, aber der dekadente Bombast des Debüts klang einfach besser als diese aus der Liveerfahrung einer endlosen Tournee destillierte Sparversion. schach THE RAVEONETTES Chain Gang Of Love ( Sony ) Das dänische Mann-Frau-Duo stützt sich nach der Mini-LP Whip It On im Gegensatz zum oben erwähnten BRMC noch immer streng auf die Vorgabe der 80er-Jahre-Wüteriche The Jesus & Mary Chain. Allerdings hat man deren pfeifende und krachende Lederjacken-Mopedrock-Surf-Acid-Hölle etwas dezenter Richtung Sixties-Pop wie den Shangri-Las oder auch der freundlicheren Seite von Velvet Underground gedeutet. Vom Innovationsgrad her Richtung einer Minuszahl tendierend kann das Album wegen seiner Unverfrorenheit dennoch überzeugen. schach PETE YORN Day I Forgot ( Sony ) Die Songs seines Debüts Musicforthemorningafter wurden wohl auch dank seiner Heimat New Jersey oft und gern mit Bruce Springsteen verglichen. Allerdings legte der junge Songwriter mehr Wert auf Subtilität und einen verhalteneren Zugang zur Musik. Deshalb tauchten auch gern die Namen Beck oder R.E.M. im Zusammenhang mit Pete Yorn auf. Das neue Album mit R.E.M.-Gast Peter Buck stellt insofern eine Enttäuschung dar, als der Mann nun tatsächlich eine Mischung aus dem zünftigen Holzhacker-Rock Bryan Adams und dem Outlaw-Alternative-Wahnsinn von Ryan Adams versucht. Trotz aller Sympathie: Schade um dieses Talent. (schach/DER STANDARD; RONDO, Printausgabe, 05.09.2003)