Die integrierte Kamera im Handy erfreut sich wachsender Beliebtheit. Bisher jedoch waren die Schnappschüsse eher dafür gedacht, als digitale Bildfiles oder als Bildnachrichten (MMS) gespeichert oder genutzt zu werden. Papierfotografien konnten, wenn überhaupt, von Kamerahandys nur umständlich über einen PC/Drucker gefertigt werden - mit oft fragwürdiger Qualität.

"Order Station"

Diese Situation ändert sich nun. Kodak stellte auf der Funkaustellung in Berlin eine so genannte "Order Station" vor, die Bilder vom Handy direkt aufs Fotopapier druckt. Auch in Österreich wird derzeit mit den unterschiedlichsten Vertriebsschienen - Fotofachhändler, Drogerieketten etc. - verhandelt, bestätigt Doris Eisler, Marketingmanagerin von Kodak Österreich: "Das wird bald flächendeckend eingesetzt."

Die technische Voraussetzung dafür findet sich in immer mehr Mobiltelefonen: Fotohandys wie etwa das Sony Ericsson T610, Siemens S55, Panasonic GD 87 oder das Nokia 3650 verfügen über ein integriertes Bluetooth-Modul oder eine Infrarot-Schnittstelle. Über diese können die Bilder in Sekundenschnelle auf die Druckstation geladen werden.

Auflösungsfragen

Auf dem Bildschirm der Druckstation - einem Touchscreen-Monitor - lassen sich dann die Motive betrachten und diejenigen aussuchen, die ausgedruckt werden sollen. Als Format wird zehn mal 15 Zentimeter angeboten. Außerdem können wahlweise auf einem Ausdruck zwei, vier oder neun Bildmotive - gleiche oder verschiedene - mithilfe des integrierten Thermodruckers aufgedruckt werden. Eisler: "Nur ein Foto auf diesem Format auszudrucken ist aufgrund der noch geringen Auflösung in den Handys nicht sinnvoll."

Doch schon bei zwei Fotos auf einem 10-x-15-Format ist der Ausdruck auf dem Fotopapier sehr ordentlich, wie ein STANDARD-Test bei der IFA ergab. Der voraussichtliche Kostenpunkt: 35 Cent pro Ausdruck.

Bei Eastman Kodak, einem der führenden Unternehmen der Fotoindustrie mit 12,8 Mrd. US-Dollar Umsatz, ist man sich sicher, dass im Zuge der Digitalisierung dem Bild neue Funktionen zuwachsen: Über das Erinnerungsfoto hinaus werde es mehr und mehr zur täglichen Information, Kommunikation und Unterhaltung genutzt. (Johanna Ruzicka aus Berlin)