Der Titelkampf

München - Im Reifen-Streit der Formel 1 fürchtet BMW keine nachträgliche Disqualifikation. "Dass rückwirkend etwas geändert wird, halte ich für Unsinn", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Auch nachdem Ferrari-Teamchef Jean Todt das Thema Disqualifikation angesprochen hatte, blieben die Münchner gelassen. Man gehe davon, dass man mit regelkonformen Reifen gefahren sei. "Insofern sehen wir nicht, dass ein Regelverstoß vorliegt", sagte Theissen am Montag im Bayrischen Fernsehen. Nach dem GP von Ungarn sollen die Pneus von Hersteller Michelin zu breit gewesen sein.

Todt auf Konfrontationskurs

Todt war zuletzt in Richtung der betroffenen Konkurrenten, die mit dem Reifenhersteller Michelin zusammen arbeiten, auf Konfrontationskurs gegangen. "Ich weiß nicht genau, seit wann Michelin diese Reifen benutzt werden. Aber eigentlich müssten die entsprechenden Teams für alle Rennen disqualifiziert werden, bei denen sie diese Reifen verwendet haben", hatte der Ferrari-Teamchef in einem Zeitungsinterview gesagt. Theissen führt die aktuelle Reifen-Diskussion auch auf den spannenden Titelkampf zurück. "Ferrari ist unter Druck. Da zieht man natürlich alle Register", meinte er.

Unverständnis bei Alonso

Der neue Formel-1-Jungstar Fernando Alonso äußerte Unverständnis über die Reifen-Debatte. "Ich glaube, es gibt da gar kein wirkliches Problem", sagte der Renault-Pilot in einem Interview der Münchner Tageszeitung "tz". Der wahre Hintergrund sei es, dass die Michelin-Reifen in diesem Jahr besser funktionierten als die von Bridgestone. "Ich finde das Ganze nur reichlich komisch", meinte der Spanier: "In der Zeit, wo Schumacher, Ferrari und Bridgestone alles gewonnen haben, hat kein Mensch über die Reifen geredet. Jetzt, wo Michael und Ferrari mal verlieren, gibt es ein Riesentheater."

Neue Reifen regelkonform

Der Internationale Automobil-Verband (FIA) hat am Dienstag in einer schriftlichen Aussendung bestätigt, dass die neuen Reifen von Michelin regelkonform sind. In einem Meeting am Montag in Paris mit Vertretern von FIA, Michelin sowie den F1-Teams McLaren und Williams wurde festgestellt, dass die Reifen, sollten sie am Wochenende in Monza genauso wie in den vergangenen Tests eingesetzt werden, keinerlei Probleme mit dem Regulativ bereiten werden.

Ralf Schumacher wieder fit

Ralf Schumacher ist nach seinem schweren Testfahrt-Unfall vor einer Woche wieder fit. Über einen Start des Williams-BMW-Piloten aus Kerpen beim Großen Preis von Italien an diesem Wochenende in Monza entscheidet aber ausschließlich Formel-1-Arzt Sid Watkins bei der obligatorischen Untersuchung am Donnerstag. (APA/dpa)