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Ein undatiertes Archivbild zeigt den deutschen Philosophen Theodor W. Adorno, der am 11. September vor 100 Jahren geboren wurde.
Gezeigt werden unter anderem die Liste, mit der die Nazis 1933 Adorno und anderen jüdisch-stämmigen Dozenten die Lehrbefugnis entzogen, und das Gesundheitszeugnis, das ihm 1953 "beamtentauglich" als Professor schrieb. Auch private Seiten werden beleuchtet, wie der jahrelange Einsatz des Professors für eine Fußgängerampel vor dem Institut für Sozialforschung. Fotos zeigen neben Verwandten und Zeitgenossen Adorno verkleidet auf einem Faschingsball. Briefe dokumentieren zum Beispiel die Debatten zwischen Adorno, Max Horkheimer und Herbert Marcuse über die Studentenproteste.
Erstausgaben
Handschriften zeigt die Ausstellung kaum - Adorno diktierte seine Texte nach Notizen, die bis heute unter Verschluss sind. Zu sehen sind also meist die Erstausgaben seiner Werke. Eigenhändig sind hingegen Notenblätter Adornos, der auch ein ernst zu nehmender Komponist war. Auch "Rüsselmammuts Heimkehr" liegt in einer Vitrine, ein Horkheimer gewidmetes kleines Liedchen. Rolf Wiggershaus, Adorno-Kenner und Buch-Autor, charakterisierte den Philosophen vor der Eröffnung der Ausstellung am Donnerstagabend als "gleichzeitig unwiderstehlich und irritierend".