Der Polizei ist in Frankfurt am Main ein Schlag
gegen ein offenbar florierendes Geschäft mit Raubkopien geglückt.
Dabei wurde der vermutlich weltweit größte illegale Download-Server
abgeschaltet, wie die
Gesellschaft zur Verfolgung von
Urheberrechtsverletzungen
(GVU) am Donnerstag erklärte. Über den
Server "Unreality" wurden demnach vor allem Kinofilme und
Computerspiele im Internet verbreitet.
400 Nutzer
Ein Kreis von etwa 400 Nutzern aus dem In- und Ausland soll sich
den Angaben zufolge die Raubkopien auf diesem Weg beschafft und
vermutlich weiter verkauft haben. Bereits am Mittwoch hatten
Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft die Firmenräume in Frankfurt
am Main durchsucht und den Piraten-Server vom Netz genommen.
Mittwoch und Donnerstag seien auch die Arbeitsstätten des
Hauptbeschuldigten sowie sieben weitere Orte in Hessen und
Nordrhein-Westfalen durchsucht worden. In einer Wohnung
hätten die Ermittler mehrere tausend Datenträger, PCs sowie weitere
Computer-Bestandteile sichergestellt, wie die GVU weiter mitteilte.
"Bedeutender Schlag"
Damit sei ein "bedeutender Schlag gegen die organisierte Internet-
Kriminalität im Bereich Urheberrechtsverletzungen in Deutschland
gelungen", erklärte GVU-Geschäftsführer Jochen Tielke. Der Piraten-
Server hatte demnach eine Kapazität von mehr als 11 Terabyte. In
Szene-Kreisen habe "Unreality" als Nummer Eins gegolten.(APA)