Wien - Am Freitag berät der Aufsichtsrat der Staatsholding ÖIAG über die Totalprivatisierung der voestalpine. Zu erwarten ist, dass der Staatsanteil von 34,7 Prozent entsprechend den Vorgaben der Bundesregierung zur Gänze über die Börse verkauft werden soll. Die Ermittlung des Emissionspreises soll bis 18. September erfolgen, am Tag darauf soll der Verkauf an der Börse starten.

Inoffiziellen Informationen zufolge soll die ÖIAG 3 bis 4 Prozent für Kleinanleger reserviert haben. Die Mitarbeiterstiftung der voestalpine soll ihren Anteil von derzeit knapp 7 auf 10 Prozent erhöhen, wobei den Mitarbeitern ein noch nicht feststehender Rabatt eingeräumt werden soll. Für institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland sollen rund 13 Prozent reserviert werden. Falls nicht für alle angebotenen Aktien (13,68 Millionen Stück) Käufer gefunden werden, soll der Rest des 34,7-Prozent-Pakets über eine Wandelanleihe platziert werden. In diesem Fall bleibt die ÖIAG weiter bis zum Auslaufen der Wandelanleihe mit einem Restanteil Eigentümer bei der voestalpine, kann jedoch sofort den Emissionserlös aus der Wandelanleihe kassieren. Das voestalpine-Paket hat zum aktuellen Börsekurs einen Wert von knapp 400 Mio. Euro.

Die voestalpine-Privatisierung hat im Vorfeld gehörigen politischen Staub aufgewirbelt, da sie in die Wahlkampfzeit zu den oberösterreichischen Landtagswahlen am 28. September fällt. Freitag früh demonstrieren anlässlich der Aufsichtsratssitzung vor der ÖIAG- Zentrale in der Wiener Innenstadt voestalpine-Betriebsräte aus ganz Österreich gegen den Privatisierungsbeschluss. (APA)