Washington - Im Währungsstreit mit China hat
US-Präsident George W. Bush am Donnerstag den Ton gegenüber der
Volksrepublik verschärft. Dem Sender CNBC sagte Bush am Donnerstag,
die Währungspolitik Chinas sei nicht fair und die Regierung in
Washington werde damit "entsprechend umgehen". US-Finanzminister John
Snow habe bei seinem jüngsten Besuch in Peking eine starke Botschaft
übermittelt, dass die USA einen fairen Umgang von ihren
Handelspartnern erwarteten. "Und wir glauben nicht, dass wir fair
behandelt werden, wenn eine Währung durch eine Regierung kontrolliert
wird", fügte Bush hinzu.
Die USA halten die chinesische Währung mit dem aktuellen
Wechselkursverhältnis von rund 8,3 Yuan je Dollar für deutlich
unterbewertet und sehen darin einen unfairen Wettbewerbsvorteil für
Chinas Exporteure. US-Industrieverbände machen die Wechselkurspolitik
Chinas für den Verlust von mehreren Millionen heimischen
Arbeitsplätzen verantwortlich.
Die Regierung in Peking hatte es während des Besuchs des
US-Finanzministers in Peking Mitte der Woche als ein längerfristiges
Ziel bezeichnet, den Kurs des Yuan vom Dollar zu lösen und damit den
Außenwert der Landeswährung von den internationalen Devisenmärkten
bestimmen zu lassen. Baldige Änderungen schloss sie allerdings aus.
Snow hatte von ermutigenden Zusagen gesprochen, während Volkswirte in
den nächsten Jahren noch keine Abkopplung des Yuan erwarten, dessen
Kurs fest an den Dollar gebunden ist. (APA/Reuters)