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Dragan Nikolic bekannte sich schuldig - dafür ließ die Anklage weitere Punkte fallen

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Dragan Nikolic vor dem UNO-Tribunal in Den Haag

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Den Haag - Die Anklage beim UNO-Tribunal in Den Haag hat 15 Jahre Haft für einen bosnischen Serben gefordert, der im Bosnienkrieg ein Lager für gefangene Zivilisten geleitet hat. Wie das Tribunal am Freitag mitteilte, hat sich der 46 Jahre alte Dragan Nikolic der Verfolgung, Folter und Ermordung vor allem von bosnischen Moslems im Jahr 1992 im Lager Susica in Ostbosnien für schuldig bekannt. Das Geständnis erfolgte im Rahmen einer jetzt getroffenen Vereinbarung zwischen Nikolic und der Staatsanwaltschaft, die weitere Anklagepunkte dafür fallen ließ. Über das Strafmaß wollen die Richter vom 3. November an beraten.

Nikolic war der erste Verdächtige, den das 1993 gegründete UNO-Tribunal zur Verfolgung von Kriegsverbrechen im früheren Jugoslawien angeklagt hat. Die Anklageschrift wurde im November 1994 verfasst. Nikolic wurde aber erst im April 2000 von SFOR-Soldaten festgenommen und nach Den Haag gebracht.

Der Prozess gegen ihn sollte in knapp drei Wochen beginnen. In den mehr als drei Jahren, die er in Untersuchungshaft verbracht hat, wurden vor allem Fragen um die rechtliche Zulässigkeit seiner damaligen Festnahme erörtert. Nach seiner Festnahme hatte Nikolic zunächst jede Schuld bestritten. (APA)