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Haubner will der häuslichen Pflege von Angehörigen mit dem "Pflegescheck" Unterstützung geben.
Foto: APA/epa/Werner Krüper
Wien - Soziale Dienste und Hauskrankenpflege seien ohne Pflegeleistungen der Familie überfordert, so Staatssekretärin Ursula Haubner (F) am Freitag in einer Pressekonferenz. Abhilfe könnte ihrer Ansicht nach ein "Pflegescheck" schaffen, mit dem sie das "Pflegenetzwerk in den Familien" stärken möchte. Eine Mikrozensus-Studie der Statistik Austria vom September des Vorjahres hat ergeben, dass 426.000 Personen 465.000 hilfsbedürftige Angehörige betreuen. "80 Prozent der Pflege finden zu Hause statt", so Haubner.

Frauen leisten unbezahlte Arbeit

Josef Kytir von der Statistik Austria präsentierte die Ergebnisse der Mikrozensus-Studie, wonach "Familienarbeit nach wie vor von den Frauen geleistet wird." Erwerbstätige Frauen leisten 64 bezahlte und unbezahlte Arbeitsstunden pro Woche, Männer 55 Stunden. Berufstätige Mütter kämen auf bis zu 72 Stunden. Laut Haubner "braucht die Familie weiter umfassende Unterstützung der Politik".

Steuerliche Entlastung

Zusätzlich zu finanzieller Unterstützung wie dem Kindergeld "müssen wir in Richtung steuerlicher Entlastung gehen". Der Handlungsbedarf bei der Kinderbetreuung werde im Oktober bei einem Runden Tisch mit den Landeshauptleuten besprochen. Die Länder sollten konkrete Projekte in diesem Bereich vorstellen, Haubner hält nichts davon, "vorab den Ländern Geld zu geben."

Modellprojekt

Im Pflegebereich kann sich Haubner ähnlich dem Kinderbetreuungsgeld einen "Pflegescheck" vorstellen, mit dem Pflegeleistungen in den Familien unterstützt werden sollen. Mit einem Modellprojekt "Alt werden zu Hause" sollen in diesem Bereich Möglichkeiten aufgezeigt werden: "Auch das Kinderbetreuungsgeld ist mit Projekten in den Bundesländern gestartet worden." (APA)