Der Konflikt rund um den WLAN-Verkaufsstopp in Österreich (der WebStandard berichtete ) entwickelt sich immer mehr zur Farce: Wie der heise newsticker werden nun auch Betreiber von WLAN-Hotspots aufgefordert ihre Kundenlisten herauszugeben.

Funküberwachung übereifrig

Die österreichische Funküberwachung soll nicht nur den Verkauf von fast allen WLAN-Geräten am Markt untersagt haben, sondern nun auch die Kundenlisten von WLAN-Hotspot-Betreiber fordern, da diese ja auch nicht notifizierte Geräte in Gebrauch haben könnten, so heise. Jegliche Hardware, die nicht auf der sogenannten Notifizierungsliste aufscheint, soll aus dem Verkehr gezogen werden. Allerdings ist diese vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie veröffentlichte Liste schon veraltet und beinhaltet einige Fehlinformationen.

Nur "Enten" und Missverständnisse

Laut heise hat die Funküberwachung bestätigt, dass es regelmäßige Überprüfungen gebe und auch Kunden listen angefordert werden. Unternehmen seien aufgrund des FTG (Bundesgesetz über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen) zur Herausgabe der Kundeninformationen verpflichtet, so die Funküberwachung. Eine Sprecherin des zuständigen Ministers Hubert Gorbach sprach gegenüber heise von einer "Ente" und einem Missverständnis zwischen dem Beamten und den betroffenen Firmen. Es gäbe kein neues Verbot, sondern würde es sich bei den Vorgängen vielmehr um die "normale Handhabung einer EU-Richtlinie von 1999 handeln. Alle Geräte, die nicht Klasse I Geräte sind, müssen in jedem Land extra notifiziert werden.

Wozu die Aufregung?

Im Bundesministerium versteht man die Aufregung rund um die Hardware nicht. Immerhin sei die Notifizierung ein einfacher und schneller Vorgang. Allerdings werde die Kritik an der Notifizierungsliste ernst genommen, versichterte die Ministeriumssprecherin. Mittlerweile macht sich allerdings Verunsicherung breit; einerseits wissen die Händler nicht was sie denn nun verkaufen dürfen, andererseits sehen sich die WLAN-Betreiber in der Zwickmühle, weil sie die Kundendaten nicht herausgeben wollen und weitere unangenehme Erfahrungen mit der Fernmeldebehörde befürchten.(red)