Kathmandu - Nepal ist knapp zwei Wochen nach dem Ende
des Waffenstillstands zwischen maoistischen Rebellen und Regierung
von einer Welle der Gewalt erschüttert worden. Bei einer Serie von
Bombenanschlägen mutmaßlicher maoistischer Rebellen in der Hauptstadt
Kathmandu wurden am Montag ein zehnjähriger Junge getötet und zwölf
Menschen verletzt. Nach Polizeiangaben detonierten innerhalb weniger
Minuten sieben Bomben in der Nähe von Regierungsgebäuden.
Medienberichten vom Montag zufolge starben bei Kämpfen in Nepal seit
Sonntag mehr als 120 Menschen, darunter mehr als 100 Rebellen.
Ein Journalist wurde nach Zeitungsberichten im Nordosten des
Landes von mutmaßlichen maoistischen Rebellen regelrecht
hingerichtet. Die Rebellen hätten den 35-Jährigen an einen Pfahl
gebunden und ihm die Kehle durchgeschnitten. Der lokale
Journalistenverband sprach von einem Angriff der Maoisten auf die
Pressefreiheit.
Bei schweren Kämpfen im Westen Nepals wurden nach dem Bericht
einer staatlichen Zeitung mehr als 100 maoistische Rebellen getötet.
Auch fünf Angehörige der Sicherheitskräfte seien bei den
Zusammenstößen im Distrikt Acham am Sonntag umgekommen, berichtete
"The Rising Nepal" unter Berufung auf die Distriktverwaltung. Auch in
anderen Gegenden des Himalaya-Königreichs kam es am Sonntag und
Montag zu schweren Gefechten und Anschlägen. Drei Zivilisten wurden
im Osten Nepals getötet, als ein Bus am Sonntag über eine Mine fuhr.
Vor knapp zwei Wochen hatten die Maoisten Friedensverhandlungen
mit der Regierung abgebrochen und das Waffenstillstandsabkommen vom
Jänner aufgekündigt. Nach inoffiziellen Schätzungen wurden seitdem
mehr als 200 Menschen getötet. Bei dem seit 1996 andauernden
Bürgerkrieg in Nepal starben mehr als 8.000 Menschen. Ziel der
Rebellen ist die Abschaffung der konstitutionellen Monarchie und die
Errichtung eines sozialistischen Staates.(APA/dpa/AP)