Denpasar - Ein indonesisches Gericht hat zwei Männer im Zusammenhang mit den Anschlägen von Bali zu jeweils 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Richter befanden die beiden Angeklagten am Montag für schuldig, im August 2002 ein Juweliergeschäft überfallen und mit der Beute zur Finanzierung der Anschläge vom Oktober vergangenen Jahres beigetragen zu haben.

Die Angeklagten hatten die Beteiligung an dem Raubüberfall im August 2002 gestanden. Sie hätten aber nicht gewusst, dass der Erlös für die Anschläge verwendet werden sollte, bei denen im Oktober 202 Menschen getötet wurden. Eine direkte Beteiligung an den Anschlägen wurde ihnen nicht vorgeworfen.

Staatsanwalt forderte 18 Jahre

Die Beute, mehrere Kilogramm Gold und rund 600 Dollar, sei Imam Samudra, dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge auf Bali übergeben, worden. Einer der beiden Verurteilten hatte zugegeben, dass Samudra ihn als Selbstmordattentäter rekrutieren wollte. Die Staatsanwaltschaft hatte 18 Jahre Gefängnis gefordert.

Samudra, der der radikalislamischen Jemaah Islamiyah angehören soll, war im November verhaftet worden, wenige Wochen nach den Anschlägen im Touristenzentrum Kuta vom 12. Oktober 2002. Bei den Explosionen waren 202 Menschen getötet worden. Das Urteil in dem Prozess um den 33-Jährigen sollte am Mittwoch fallen.

Das Marriott-Hotel in Jakarta nahm unterdessen einen Monat nach dem Terroranschlag seinen Betrieb wieder auf. Bei dem Selbstmordanschlag vom 5. August, bei dem zwölf Menschen getötet und fast 150 weitere verletzt wurden, waren das Restaurant und die Empfangshalle schwer beschädigt worden. Das Gebäude selbst blieb aber intakt, so dass die Reparaturen zügig ausgeführt werden konnten. Für den Anschlag wird die Terrororganisation Jemaah Islamiyah verantwortlich gemacht, der auch der Terroranschlag auf Bali vom vergangenen Jahr zur Last gelegt wird. (APA)