New York - US-Forscher haben eine von Bakterien betriebene "Batterie" entwickelt, die konstant und auf lange Dauer Energie liefert. Rhodoferax ferrireducens ist eine Mikrobe vom Meeresboden, die Zucker direkt in Energie verwandeln kann. Sie produziert beim Verzehr verschiedener Arten von Zucker Elektronen, die sie unmittelbar an Elektroden weitergibt.

Die einzigartige Fähigkeit des kleinen Organismus, aus Glukose, Fruktose oder Xylose nutzbare Energie zu liefern, wird in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature Biotechnology" (Oktober) vom Montag vorgestellt.

Gestiegene Effizienz

Derek Lovley und Swades Chaudhuri vom Institut für Mikrobiologie der Universität von Massachusetts in Amherst betonen, dass die von Rhodoferax ferrireducens gespeisten Batterien im Gegensatz zu anderen Bioenergiezellen kein Übertragungsmittel brauchen, das die Elektronen aus der Zelle zu der Grafit-Elektrode (Anode) trägt. Damit steigt auch die Effizienz der Energiegewinnung. Die von ihnen entwickelte Batterie schaffe es, mehr als 80 Prozent der in dem Zucker gelagerten Energie in Elektrizität umzuwandeln, schreiben Lovley und Chaudhuri. Damit sei sie allen anderen vergleichbaren Bio-Zellen mit einer Ausbeute von maximal 50 Prozent weitaus überlegen.

Ein weiterer Vorteil sei, dass Bioabfälle aus der Landwirtschaft, aus städtischem und industriellem Müll genügend Energie enthalten, zumeist in Form von Kohlenhydraten, um die Mikroben zu füttern und damit zur Elektronenproduktion anzuregen. Damit sei die Welt ihrem Ziel, nutzbare Energie aus Abfällen zu produzieren, einen Schritt näher gekommen, heißt es in "Nature Biotechnology". (APA/dpa)