Belgrad - Zwei Drittel der Wähler in Serbien wünschen eine vorgezogene Parlamentswahl. Das ergab eine am Montag in Belgrad veröffentlichte Umfrage, für die 1.517 Wahlberechtigte befragt wurden. Fast die Hälfte der Befragten, 48 Prozent, bezeichnete den jetzigen Regierungskurs als schlecht. Nur 35 Prozent unterstützen die Politik der Mehrparteienregierung. Die Umfrage führte das Belgrader Meinungsforschungsinstitut Strategic Marketing Ende August durch.

Die jetzige Koalitionsregierung DOS, zusammengesetzt aus Gegnern des früheren serbischen und jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic, war nach der Parlamentswahl im Dezember 2000 gebildet worden. Ihr Mandat beträgt vier Jahre. Der erste demokratisch gewählte Regierungschef Zoran Djindjic war bei einem Attentat im vergangenen März in Belgrad erschossen worden. Der Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter und seine Unterstützer ist für diesen Herbst angekündigt.

Das regierende DOS-Bündnis hat nach Austritten einiger Partner aus der Koalition nur noch eine sehr knappe Mehrheit im Parlament. Die DOS-Führung lehnt die Forderungen der Opposition nach einer vorgezogenen Wahl ab.(APA/dpa)