Premiere Österreich-Geschäftsführer Thomas Mischek

Wie das deutsche Mutterunternehmen dürfte nun auch die Österreich-Tochter des Pay-TV-Senders Premiere die Krisenzeiten überstanden haben. Auf einer Pressekonferenz zeigte sich Premiere Österreich-Geschäftsführer Thomas Mischek euphorisch über die 32.025 Neukunden im ersten Halbjahr 2003. Insgesamt sei die Zahl der Abonnenten damit auf 155.488 gestiegen, mittelfristig will das Unternehmen 300.000 Abos verkaufen.

"Gibt es nicht mehr"

"Den 'defizitären Bezahlsender' gibt es nicht mehr", ist Mischek überzeugt. Die Zahlen unterstreichen dies bedingt, bestätigen aber den Aufwärtstrend: Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) belief sich im ersten Halbjahr auf minus 100.000 Euro (1. Halbjahr 2002: minus 11,3 Mio. Euro). Der Umsatz sei in den ersten sechs Monaten um knapp 21 Prozent auf 26 Mio. Euro gesteigert, die operativen Kosten um 21 Prozent gesenkt worden. "Wir haben das EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) um 100 Prozent verbessert und einen echten Turn Around in medienwirtschaftlich schwierigen Zeiten hingelegt", betont Mischek.

Schwarz

In den kommenden Wochen wird der Sender rund 2,8 Mio. Abonnenten-Haushalte in Österreich und Deutschland mit neuen Smartcards ausstatten, die für das Verschlüsselungssystem "Nagravision" über Satellit und Kabel geeignet sind. Die alten Karten werden demnach einfach gegen die neuen ausgetauscht, das bisherige Verschlüsselungssystem Betacrypt damit endgültig abgeschaltet. Das digitale Fernsehen soll mit dem System sicherer werden und Schwarzseher so buchstäblich "schwarz sehen".

"In wenigen Wochen können nur noch ehrliche Kunden Premiere sehen", sagte Mischek. "Schwarzseher bekommen keine neue Smartcard und werden buchstäblich nur schwarz sehen". (red/APA)