Dieter Moor: "Die Schnauze voll von Mogelpackungen"

Foto: Premiere
Andreas Khol liest täglich in der Bibel, Hermes Phettberg bezichtigt den ORF der "Totalreinigung" und sich selbst als "linkes Gfrast". Und Herbert Haupt bekannt sich furchtlos angesichts des Todes. Geständnisse wie jene der ersten drei Gäste von "Simply Moor" will deren Präsentator künftig zuhauf hören. Gleich viermal die Woche moderiert Dieter Moor ab Dienstag (22.30 Uhr) auf Premiere Austria eine Talkshow.

Der frühere "Kunst-Stücke"-Präsentator hat "die Schnauze voll von Mogelpackungen", bei denen der Zuschauer mit konstruierten Sensationen bei der Stange gehalten werden soll. Deshalb duldet er in "Simply Moor" auch "keinen Applaus und kein hysterisches Publikum". Moor und sein Gegenüber finden sich 30 Minuten lang in trauter Zweisamkeit.

Wirtschaftlich gibt sich das Unternehmen Bezahl-TV durchaus hoffnungsfroh: Das Beiwort "defizitär" sei man los, betont Premiere Austria-Geschäftsführer Thomas Mischek, der sich über Halbjahresergebnisse mit mehr als 27 Prozent Zuwächse bei den Abonnenten freut. Was vor allem an der voranschreitenden Digitalisierung österreichischer TV-Haushalte liege: Der Sender liefert in seinem Programmpaket so genannte Smartcards, mit denen die TV-Decoder digitale Angebote entschlüsseln.

Und weil man herkömmliche Programmzeitschriften für das digitale Angebot nicht mehr für ausreichend hält, produziert Premiere Deutschland nun gleich seine eigene – mit gesonderter Österreich-Ausgabe. "tv komplett" ist ab 26. September mit einer Startauflage von drei Millionen Exemplaren erhältlich. (Doris Priesching/DER STANDARD, Printausgabe vom 9.9.2003)