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Jose Bove lädt zum Gegengipfel in Cancon

Foto: Reuters/Duvignau
Das südfranzösische Dorf Cancon - allenfalls für Haselnüsse bekannt - bereitet sich auf das größte Ereignis seit Menschengedenken vor: Nachdem der Bauernführer José Bové keine Ausreiseerlaubnis für Cancún bekommen hatte, riefen die Globalisierungskritiker zu einem "Gegengipfel" ins fast namensgleiche Cancon auf. Die 1327-Seelen-Gemeinde erwartet bis zu 10.000 Besucher. Sicherheitshalber beorderte die Präfektur 50 Gendarmen nach Cancon.

Die französische Justiz verwehrte Bové die Ausreise, weil er derzeit nur unter Bewährungsauflagen auf freiem Fuß ist. Bové war am 22. Juni inhaftiert worden, um eine zehnmonatige Haftstrafe wegen der Vernichtung von Gentechpflanzen abzusitzen. Anfang August war er jedoch nach einem Gnadenerlass von Präsident Jacques Chirac aus der Haft entlassen worden.

Insgesamt wurde 38 Globalisierungskritikern die Einreise nach Mexiko verweigert, unter ihnen etwa der Führer der bolivianischen Kokabauern, Evo Morales. Aber auch Aktivisten aus Bangladesch, Kuba, Guatemala, Haiti, Indien, Malaysia, Nicaragua und Thailand wurden die Einreisevisa nicht genehmigt. (miba/DER STANDARD, Printausgabe, 10.9.2003)