Graz - Steirische Wissenschafter untersuchen in einer neuen Studie die psychischen Auswirkungen von Verkehrslärm. Ziel des Projektes von Verkehrsplanern und Medizinern ist ein "Lästigkeitsindex", der auch die subjektive Lärmempfindung der Straßenanrainer mit einbezieht. Bisher gilt als Kriterium für die Lärmbelastung der gemessene Schallpegel.

"Die Straßenplaner sind mit ihrem Latein am Ende", erläutert Kurt Fallast von der TU Graz. Die Grenzwerte für die Lärmbelastung der Anrainer wurden gesenkt; auf der anderen Seite steigt aber der Verkehr - und damit auch das Lärmaufkommen. Konventionelle Maßnahmen wie Lärmschutzwände werden zunehmend unwirtschaftlich, weil die Kosten explodieren, meint der Verkehrsexperte.

Die aktuelle Studie untersucht nun, unter welchen Umständen Geräusche als störend empfunden werden. Parameter wie Pegel, Frequenz, Rhythmus und Dauer sollen gemeinsam mit dem subjektiven Empfinden und den körperlichen Reaktionen bei den Betroffenen den neuen Index ergeben. (APA, moe, Der Standard, 09.09.2003)