Mehr als eine Million heimlicher Hundebesitzer in der Hauptstadt können aufatmen. Nach zwei Jahren Debatten erlaubt das Stadtparlament den Besitz von Tieren, die bisher in Wohnungen und auf Balkons versteckt gehalten wurden. Vom 15. Oktober an dürfen sie die Hunde ausführen, ohne Angst vor behördlichen Hundefängern haben zu müssen. Die Zeiten enden, in denen sich Mensch und Tier nur bei Einbruch der Nacht aus den Häusern stehlen konnten, um im Schutz der Dunkelheit verschwiegene Geschäfte zu verrichten.
Revolution
Das neue Gesetz beschert den Stadtbürgern, von denen es zu Unrecht heißt, dass sie ihre Vierbeiner am liebsten nur im Kochtopf sehen, eine kleine Revolution. Sie haben ihr Recht, Hunde zu halten, gegen die Gängelung der Behörden durchgesetzt.
Pekinger Hunde verdanken ihre Befreiung der Streichung einer Abschreckungsverordnung, mit der die Hauptstadt ihren Bürgern den Wunsch nach Hunden abgewöhnen wollte. Mit 5000 Yuan (600 Euro) Anmeldegebühr und 2000 Yuan Jahresgebühr (zusammen ein durchschnittliches Jahresgehalt) konnten sich fast nur Neureiche einen Hund zulegen.
Illegale Hunde
Bis Ende letzten Jahres waren 139.600 Hunde angemeldet. Die Dunkelziffer schätzt die Xinhua-Agentur auf das Neun- bis Zehnfache. Bei jedem zehnten der zwölf Millionen Pekinger bellt zu Hause ein unregistrierter - und wohl auch ungeimpfter - Hund.
Die Gebühr für die Neuanmeldung wurde nun auf 1000 Yuan und die jährliche Hundesteuer auf 500 Yuan (60 Euro) gesenkt. Einschränkungen wird es weiter geben.