"Wir müssen den Irak richtig machen, und wir versuchen das ein bisschen auf die billige Weise. Wir könnten mehr Truppen gebrauchen, und wir könnten sicherlich mehr Geld gebrauchen." Also sprach Bill Kristol, der geistige Vater der neokonservativen Ideologen, die die Regierung Bush in den Irak geführt haben. Oh ja, ein bisschen mehr Geld: 87 Milliarden Dollar verlangt Bush jetzt an zusätzlichen Mitteln für die Truppen im Irak und in Afghanistan (davon rund 60 Milliarden für den Irak allein). Die Bettelschale hält Krieger Bush nicht nur dem Kongress, sondern auch den eigenen Verbündeten unter die Nase (den "Schokolade produzierenden Ländern" wie Frankreich, Deutschland und Belgien, wie sie von Rumsfeld verhöhnt wurden). Ja, und mehr Truppen auch. Es gibt aber keine, weil das amerikanische Imperium keine aktiven Kampftruppen mehr übrig hat. Mehr Truppen, mehr Geld, mehr vom Selben. Das klingt, ja das klingt erstmals nach Vietnam. Bosnien war kein Vietnam, Kosovo war kein Vietnam, Afghanistan war und ist kein Vietnam. Aber der Irak . . . - Wichtiger als mehr Geld und mehr Truppen wäre es aber wahrscheinlich, Rumsfeld & Co. zu entlassen, die das Land in diese Situation (irre)geführt haben. (DER STANDARD, Printausgabe, 9.9.2003)