Riesiges Nestroy-Bild als Werbemaßnahme der Josefstadt markiert Ära Gratzer: "Bisher ist man ja am Haus vorbeigefahren"
Redaktion
,
Bild nicht mehr verfügbar.
Wien - Roter Nestroy auf weißem Grund: Drei Tage vor der
Eröffnungspremiere der neuen Direktion des Theater in der Josefstadt
wurde heute, Montag, an der Fassade des Hauses ein neues, weithin
sichtbares Zeichen der Veränderung gesetzt. Eine riesiges,
zehneinhalb Meter hohes und 3,6 Meter breites Bild, das Johann
Nepomuk Nestroy bei seinem eigenen Amtsantritt als Theaterdirektor
des Wiener Carl-Theater im Jahre 1854 zeigt. Lässig lehnt der
Theatermacher am seitlichen Bildrand. Die Grafiker gaben dem
schwarz-weiß des Originals einen roten Anstrich.
Leuchtschrift wirbt für aktuelles Stück
"Bisher ist man ja am Haus vorbeigefahren und ist nicht
draufgekommen, dass es ein Theater ist", begründet Gratzer seine
Werbemaßnahme. Wen das Bild abbildet, muss man schon wissen, eine
Bildunterschrift gibt es nicht. Während der vergangenen Spielzeiten
befand sich an eben dieser Stelle eine große Fahne, auf der die
Premieren der Saison weithin sichtbar angekündigt wurden. Etwas
vergleichbares soll es nicht mehr geben, dafür aber eine
elektronische Leuchtschrift, die das jeweils gespielte Stück
tagesaktuell ausweist. An der Vorderfront des Hauses dürfe aus
Gründen des Denkmalschutzes nichts verändert werden, teilte die
Pressestelle mit.
Bei der Eröffnung am Donnerstag müsste die Leuchtschrift Adolf
Bäuerles Zauberposse "Aline oder Wien in einem anderen Weltteil"
ankündigen. Das Stück sei laut Gratzer "eine ganz bezaubernde
ironische Liebeserklärung an Wien, mit viel Musik und
Körperlichkeit". Nestroy steht erst etwas später auf dem Programm:
"Mann, Frau, Kind" hat in Gratzers eigener Regie am 18. September
Premiere. (APA)
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