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"Wir werden Imperialisten bis zum Letzten bekämpfen"

Reuters/VIKTOR KOROTAYEV
Peking - Mit einer großen Militärparade hat Nordkorea am Dienstag den 55. Jahrestag seiner Staatsgründung gefeiert. Hunderttausende Menschen versammelten sich auf dem zentralen Kim-Il-Sung-Platz in der Hauptstadt Pjöngjang und verfolgten das Defilee der Soldaten, wie der polnische Botschafter Wojciech Kaluza telefonisch berichtete. Staatschef Kim Jong Il nahm die Parade ab, hielt aber zunächst keine Rede.

Über das Parteiorgan "Rodong Sinmun" richtete die stalinistische Führung des Landes erneut Drohungen an die Adresse Washingtons: Nordkorea werde "die Imperialisten" bis zum Letzten bekämpfen. "Wir werden keinen Millimeter weichen in der Verteidigung der übergeordneten Interessen des Staates", hieß es in der Parteizeitung. Nach Angaben des polnischen Botschafters bekräftigte ein ranghoher nordkoreanischer Militär, das atomare Potenzial des Landes auszubauen. Angesichts der Bedrohungen, denen sich Nordkorea ausgesetzt sehe, habe es "das Recht, seine atomaren Fähigkeiten zu stärken".

Anders als erwartet wurden laut Kaluza während der Parade keine schweren Waffen präsentiert. Südkoreanischen Presseberichten zufolge wollte Staatschef Kim möglicherweise eine neue Rakete mit einer Reichweite von bis zu 4.000 Kilometern vorstellen. Auch gab es Befürchtungen, Pjöngjang könne am Nationalfeiertag einen Atomtest starten. Die USA verdächtigen Nordkorea, sein Atomprogramm zum Bau von Atomwaffen zu nutzen, und sehen in dem kommunistischen Staat eine Gefahr für die gesamte Region. (APA)