Enttäuschung
Die Umsatzprognose wurde an den europäischen Aktienmärkten als Enttäuschung gewertet. Die Kurse gaben nach und der Deutsche Aktienindex (Dax) drehte in der Folge sogar ins Minus. Nokia-Papiere verloren in Helsinki knapp fünf Prozent an Wert. Viele Investoren hatten in dem hart umkämpften Mobiltelefonmarkt auf erhöhte Umsatzerwartungen des Technologieriesen gehofft.
Nachfrage zieht an
Der Zwischenbericht von Nokia bestätigt, dass die Nachfrage in der Mobiltelefon-Branche wieder anzieht, vor allem dank des robusten Wachstums der Märkte in Indien und China. Die Finnen sprachen im laufenden Quartal von einem branchenweit starken Absatzwachstum und bekräftigten ihre Prognose, dass die Stückzahlen in seiner Hauptsparte Mobiltelefone im Berichtszeitraum um deutlich mehr als zehn Prozent zulegen werden. Den Pro-Forma-Gewinn erwartet Nokia nun am oberen Ende oder sogar etwas über der bisher prognostizierten Spanne von 0,15 bis 0,17 Euro pro Aktie, verglichen mit 0,18 Euro im Vorjahreszeitraum.
Auf Vorjahresniveau
Die Umsätze aber werden dem Unternehmen zufolge allenfalls auf Vorjahresniveau liegen, vielleicht sogar darunter. Als einen Grund dafür nannte Nokia, dass der Kurs des Dollar zum Euro trotz der Aufwärtsbewegung in den vergangenen beiden Monaten aktuell immer noch deutlich unter seinem Wert vor einem Jahr liegt. Damit verdienen die Finnen in Amerika und Asien pro verkauftes Mobiltelefon in Euro weniger als vor Jahresfrist. Zusätzlich drücken fallende Handy-Preise auf die Umsätze. "Das Volumen steigt, aber der durchschnittliche Verkaufspreis geht zurück", sagte Carnegie-Analyst Mika Paloranta. "Wenn man die Absatzvolumina betrachtet, ist das ein starker Markt."
Dabei befindet sich der Branchenführer in einer günstigen Position. So verkauft Nokia mehr als doppelt so viele Handys wie der schärfste Rivale, der US-Konzern Motorola, und nähert sich einem Weltmarktanteil von 40 Prozent, der den Finnen die branchenweit höchsten Gewinnmargen ermöglicht.
Vier Fünftel des Konzernumsatzes