Salzburg - Vor einem neuen Pyramidenspiel warnt die Konsumentenberatung der Salzburger Arbeiterkammer (AK):

Bei Veranstaltungen werde für das Keilen von neuen Mitgliedern und die Teilnahme am virtuellen Glücksspiel im Internet das große Geld versprochen. In Oberösterreich und Wien befasse sich mittlerweile sogar die Staatsanwaltschaft mit dieser Firma, schilderte die AK in einer Aussendung.

210 Euro kostet laut Konsumentenberatung eine Mitgliedschaft bei dem betreffenden Unternehmen. Das Spiel funktioniere, indem jedes neue Mitglied wiederum zwei andere anwerben muss. Dem jeweils Obenstehenden der Pyramide werde eine Provision aus den Beiträgen der nachfolgenden Mitgliedern versprochen. Weitere Provisionen werden aus der Teilnahme am virtuellen Casino, an Sportwetten, der Online-Lotterie und am Internet-Börsenspiel in Aussicht gestellt.

Gewinne sind fraglich

"Wir bekommen jeden Tag zahlreiche Anrufe", so Konsumentenberaterin Bettina Moser. Sie warnt davor, dass es laut österreichischem Glücksspielgesetz verboten sei, im Inland an ausländischen Glücksspielen teilzunehmen. Es sei überhaupt fraglich, ob die Teilnehmer jemals Geld sehen würden: Das Mitgliedskonto liege auf einer Bank in England, die Währung sei Schweizer Franken, Sitz des betreffenden Unternehmens sei Australien und der Gerichtsstand seien die britischen Jungferninseln. "Wer teilnimmt, wird es schwer haben, Rechtsansprüche durchzusetzen", warnt Moser.

Versteuerung von Glücksspielgeldern

Vor allem aber macht die Beraterin darauf aufmerksam, dass sich - wie bei jedem Pyramidenspiel - irgendwann einmal der Markt an neuen Mitgliedern erschöpfen und dann das große Geld zwangsläufig ausbleiben werde. Gewinne müsste der Konsument selbst versteuern, ab einer gewissen Höhe sei sogar eine Gewerbeberechtigung nötig, so Moser. (APA)