Jerusalem - Israel erwägt nach den jüngsten Anschlägen radikaler Palästinenser eine umfassende Isolierung von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat. Als Alternative zu einer Ausweisung Arafats sei auch denkbar, ihn in seinem Amtssitz in Ramallah wie einen Gefangenen in Einzelhaft von der Umgebung abzuschneiden, sagte der israelische Vize-Ministerpräsident Ehud Olmert am Mittwoch.

"Die Wahl, vor der wir stehen, ist nicht die, ob wir ihn (Arafat) ausweisen oder in der gegenwärtigen Lage belassen. Es gibt eine andere Alternative, ihn in eine Situation zu bringen, in der er wie ein Gefangener in Einzelhaft in seinem Hauptquartier sitzt, abgeschnitten von seiner Umgebung", sagte der Handelsminister Olmert dem israelischen Hörfunk.

Diskutiert wird auf israelischer Seite ein erneutes Vorrücken des Militärs auf Arafats Amtssitz wie im vergangenen Jahr, als das Gebäude mit Panzern umstellt wurde. Dann könnten die Telefonverbindungen unterbrochen und Mobiltelefone gestört werden. Der israelische Ministerpräsident Sharon hatte zuletzt Vorschläge von Ministern zurückgewiesen, Arafat ins Exil zu schicken und dies mit dem Widerstand der USA begründet. (APA)