Bauernführer Bove rekrutiert in Cancon neue Kämpfer gegen Gen-Pflanzen
5.000 Anhänger bei "Gegengipfel" zu Cancun
Redaktion
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"C´est magnifique." Und vermutlich aus biologischer Landwirtschaft, oder Monsieur Bové?
Cancon - Bei einem "Gegengipfel" zum WTO-Treffen in
Cancun hat der französische Bauernführer Jose Bove neue Bataillone
für seinen Kampf gegen gentechnisch veränderte Pflanzen rekrutiert.
Im südfranzösischen Dorf Cancon strömten am Dienstagabend rund 5.000
Anhänger Boves zusammen und bildeten lange Schlangen vor einem Stand
der Bauerngewerkschaft Confederation paysanne, um sich für das
"Niedermähen" von Gen-Pflanzen als Freiwillige zu melden.
Bove hatte von der französischen Justiz keine Genehmigung
erhalten, nach Cancun zu reisen. Er war am 22. Juni inhaftiert
worden, um eine zehnmonatige Haftstrafe wegen der Vernichtung von
Gen-Pflanzen abzusitzen, dann aber unter Auflagen Anfang August aus
dem Gefängnis entlassen worden.
"Noch nie wurde so viel über uns gesprochen", freute sich am
Mittwoch ein Kiosk-Besitzer in Cancon. Die Globalisierungskritiker
hatten das ansonsten nur für seine Haselnuss-Produktion bekannte Dorf
für den "Gegengipfel" ausgewählt, weil es mit dem Tagungsort des
WTO-Treffens fast namensgleich ist.
Bove bekräftigte seine Forderung, Frankreich solle in Cancun jede
Unterschrift unter weitere Freihandelsvereinbarungen verweigern. "Die
Nachricht, die von Cancon nach Cancun geschickt wird, lautet, dass
sich überall Stimmen zu Wort melden, die den Multinationalen den
Zugriff auf die Welt verwehren", sagte Bove. Er wolle weiter auf
Alternativen zum "wilden Kapitalismus" hinweisen.(APA)
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