Die Nachrichtenagentur ddp wird vom Management übernommen. Der ProSiebenSat.1-Konzern verkaufte seine Tochter rückwirkend zum 1. Juni an die SFG Beteiligungs GmbH, die mehrheitlich im Besitz des ddp-Geschäftsführers Lutz Schumacher und des Vertriebs-Leiters Wilfried Hub ist. Der Fortbestand der Agentur sei damit für die nächsten Jahre gesichert, sagte ein Sprecher der zum ProSiebenSat.1-Konzern gehörenden SevenOne Intermedia GmbH am Mittwoch in München. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

ddp - Zweitgrößte deutsche Nachrichtenagntur

ddp ist mit 160 festen Mitarbeitern die zweitgrößte deutsche Nachrichtenagentur. Vor fünf Jahren kam sie noch unter dem Namen ddp/ADN zur damaligen ProSieben-Gruppe. Der jetzige Verkauf der defizitären Tochter an das Management habe nichts mit der Übernahme von ProSiebenSat.1 durch den US-Milliardär Haim Saban zu tun, wurde bei Deutschlands größtem TV-Konzern betont. Nach einer neuen Gesellschafterstruktur sei schon länger gesucht worden. "Wir begrüßen die Lösung. Wir haben einen Investor gefunden, den wir kennen und der die Agentur dynamisch weiterentwickeln kann", sagte ein ProSiebenSat.1-Sprecher.

Der TV-Konzern hatte sein ddp-Engagement bereits weitestgehend abgeschrieben, daher wird der Verkauf nach Angaben des Sprechers keinen größeren Einfluss auf die Ertragsrechnung in diesem Jahr haben. Die Geschäftsbeziehungen zwischen ddp und dem ProSiebenSat.1-Konzern sollen langfristig fortgeführt werden.

ddp als unabhängige Nachrichtenagentur weiterführen

Die neuen Gesellschafter wollen ddp nach eigenen Angaben als unabhängige Nachrichtenagentur weiterführen. "Die Übernahme von ddp als eigenständige GmbH ist für uns als neue Gesellschafter eine spannende und faszinierende Herausforderung, der wir uns mit journalistischem Herzblut stellen", sagte Schumacher, der auch ddp-Chefredakteur ist. Akzente setzen wolle die Agentur unter anderem mit ihrem Bilder-Dienst und dem Ganzseiten-Angebot. ddp hat nach eigenen Angaben rund 400 Kunden. (APA/dpa)