Bozen - Der Verdacht gegen einen Lkw-Fahrer rund um den Mord an der Osttirolerin Carmen W. im November 2000 erhärtet sich. Im Haus des 43-Jährigen im Salzburger Uttendorf (Pinzgau) wurde ein graues Klebeband sichergestellt. Mit einem derartigen Streifen über dem Mund war die Ermordete in einem Wassergraben in San Stino di Livenza bei Venedig damals aufgefunden worden.

Das Klebeband wurde bei einer Hausdurchsuchung an einem alten Waschmaschinenschlauch entdeckt, bestätigte der ermittelnde Staatsanwalt Guido Rispoli. Ob der bereits in einem anderen Mordfall Geständige aber tatsächlich etwas mit dem Tod der 19-Jährigen zu tun hat, müssten die weiteren Untersuchungen zeigen.

Als Hauptverdächtiger im Fall Wieser galt bisher ein 30-Jähriger aus dem Südtiroler Pustertal. Er soll den Mord laut Anklage mit einem bisher unbekannten Komplizen begangen haben. Dabei könnte es sich möglicherweise um den Lkw-Fahrer handeln. Der Fernfahrer war auf Grund der jüngsten Ermittlungsergebnisse zur fraglichen Zeit offenbar im Pustertal unterwegs.

Geständig im Mord an einer Tschechin Der zuletzt in Salzburg wohnhafte Lkw-Fahrer war Ende Mai von der Kriminalpolizei Rosenheim verhaftet worden. Er steht unter Verdacht, im April 1999 eine Tschechin ermordet zu haben. Er hatte die Frau auf der Brennerautobahn in Italien als Anhalterin mitgenommen. Gegenüber den Ermittlern hatte er gestanden, die Tschechin während der sechsstündigen Fahrt auf der "Rollenden Landstraße" vom Brenner nach Manching bei Ingolstadt vergewaltigt und dann erwürgt zu haben. Die Leiche der Frau war am 1. Mai im Landkreis Rosenheim an der Inntalautobahn gefunden worden. (APA)