Umstrittene Themenschwerpunkte sind außer der Rentenpolitik auch die Personalkürzungen im Bildungswesen, die geplante Dezentralisierung, wodurch das nicht unterrichtende Personal vom Staat an andere Lokalkörperschaften übertragen werden soll, sowie die Bezahlung der Streiktage im vergangenen Sommer. Im Schuljahr 2002/03 hatten die Lehrer etwa ein Dutzend Mal gegen die Politik von Bildungsminister Luc Ferry gestreikt.
Europa
Paris: Tausende Lehrer protestieren gegen Pensionsreform und Personalkürzungen
Demonstration durfte nicht zum Bildungsministerium ziehen
Paris - Eine Woche nach Schulbeginn sind Frankreichs Lehrer
am Mittwoch erneut auf die Straße gegangen, um gegen die Sozial- und
Bildungspolitik der konservativen Regierung zu protestieren. In Paris
nahmen nach Angaben der Organisatoren 4.000 und nach Angaben der
Polizei 2.200 Personen an einer Großkundgebung teil, zu der die acht
größten Lehrergewerkschaften (FSU, UNSA, CGT, CFDT, FAEN, SNEG, SUD
und CNT) aufgerufen hatten. Im vergangenen Mai und Juni hatten die
Gewerkschaften bereits wiederholt zu Protesten aufgerufen,
insbesondere gegen die von der Regierung beschlossene Verlängerung
der Lebensarbeitszeit durch eine Pensionsreform.
FSU-Generalsekretär Gerard Aschieri erklärte sich "sehr zufrieden"
mit der Mobilisierung vom Mittwoch, auch wenn sie weit hinter der
Massenbewegung vom Mai und Juni lag. "Dies beweist, dass es große
Probleme gibt, die noch nicht gelöst wurden", sagte Aschieri und
fügte hinzu: "Eine soziale Bewegung bewährt sich durch die Dauer. Wir
können noch manche Dinge erreichen." Der Demonstrationszug sollte
sich ursprünglich bis vor das Bildungsministerium begeben, wurde
allerdings bereits einige Straßen vorher von der Einsatzpolizei CRS
angehalten. (APA)