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Die schwedische Außenministerin Anna Lindh beim Inline-Skaten im Sommer.

Foto: APA/Annika Engwall
Schweden - Die gelernte Juristin Lindh zählte zu den Stützen in Perssons Linksregierung, auch wenn die beiden nicht immer im Gleichtakt marschierten. Schon mehrfach trat Persson den Äußerungen seiner Außenministerin öffentlich entgegen und rückte sie gerade. Gleichwohl galt Lindh als eine der aussichtsreichsten Anwärterinnen auf das Amt der Ministerpräsidentin - auch wenn sie selbst derlei Ambitionen weit von sich wies: "Als Regierungschefin verliert man so viel persönliche Freiheit, von der mir jetzt schon nur wenig bleibt. So will ich nicht leben", sagte sie einmal.

Die verheiratete Frau und zweifache Mutter machte bei den schwedischen Sozialdemokraten eine steile Parteikarriere. Schon bald nach ihrem frühen Parteieintritt wurde sie Vorsitzende der jungen Sozialdemokraten. Seit 1991 gehörte die zierliche, aber energische Politikerin zum Führungszirkel der Partei. Nach einer Zeit als Vize-Bürgermeisterin von Stockholm bekleidete sie 1994 das erste Mal einen Ministerposten und übernahm das Umweltressort. Seit 1998 war sie Außenministerin.

An die Idee der Europäischen Union musste sie sich erst gewöhnen. Angetreten war sie im Kabinett als entschiedende Verfechterin schwedischer Interessen. Mit den Jahren aber wurde sie zu einer regelrechten EU-Enthusiastin. (APA)